skip to content
Abstimmung

Aktuelles

03.05.2018

"Wir wollen die Initiative durchsetzen"

Wir wollen die Initiative durchsetzen“

Im Mittelpunkt der Generalversammlung des Aargauischen Försterverbandes stand die Initiative „Ja! Für euse Wald“, mit der sich im Juni der Grosse Rat beschäftigen wird.

„Der Umgang mit der Natur ist sehr bedenklich“, stellte Oliver Frey, der Präsident des Aargauischen Försterverbandes, an der Generalversammlung in Biberstein fest. Er wies dabei auf die Abholzung von Regenwald in Indonesien, aber auch auf die Vernichtung riesiger Waldflächen, selbst in Schutzgebieten, in den rumänischen Karpaten hin. „Es ist falsch zu glauben, von der Schweiz aus irgendetwas dagegen bewirken zu können“, erklärte er. „Der globalisierte Holzmarkt ist längst eine Realität. Wir haben schlicht keinen Einfluss auf die Entwicklung.“

Sympathie reicht nicht

Im Mittelpunkt der Versammlung stand die Initiative „Ja! Für euse Wald“, die vom Regierungsrat und der grossrätlichen Kommission ohne Gegenvorschlag zur Ablehnung empfohlen wird. „Eigentlich sind wir glücklich, dass es keinen Gegenvorschlag gibt“, sagte Oliver Frey. „Wir hoffen, dass das auch im Grossen Rat so bleiben wird.“ Zu der in Aussicht gestellten Erhöhung der Beiträge an die Forstreviere betonte er: „Das wird von Gegnern der Initiative als indirekter Gegenvorschlag ausgelegt. Wir wollen aber die Initiative durchsetzen.“

Urs Gsell, Förster und Präsident des Initiativkomitees, erklärte: „Wir spüren sehr viel Sympathie. Aber das reicht nicht. Zentral ist die Botschaft, dass es beim Volksbegehren um den Wald geht. Wenn wir die Initiative durchsetzen können, wird der Aargau das beste Waldgesetz der Schweiz haben.“

Wichtige Punkte der Initiative würden im Abstimmungskampf zusätzliche Aufklärung erfordern, mahnte Vreni Friker, Grossrätin, Präsidentin des Waldwirtschaftsverbandes und Mitglied des Initiativkomitees. Sie stellte aber auch fest, dass bei Annahme der Initiative erstmals finanzielle Mittel für Naturschutzaufgaben gesetzlich verankert würden.

Wer solls bezahlen?

„Inhaltlich ist die Initiative nicht falsch“, räumte Regierungsrat Stephan Attiger ein. “Die Regierung sieht da keinen Widerspruch. Die Frage ist einfach: Wer soll das bezahlen?“ Es gäbe Gemeinden, die bei der Abgeltung der Leistungen des Forstes für die Gemeinschaft – wie sie die Initiative zum Ziel hat – vorbildlich seien, betonte er. Die Regierung sei der Meinung, dass das eine Aufgabe der Gemeinden sei. Regierungsrat Attiger versicherte, dass die Regierung den Beitrag an die Forstreviere um zwei Millionen Franken erhöhen werde, was aber eine Anpassung des Dekrets erfordere.

„Trotz unterschiedlicher Haltungen bis zur Abstimmung, arbeiten wir gut mit den Förstern zusammen“, lobte Stephan Attiger und dankte für das Engagement.

Leidiges Thema Forstreserven

Zur Sprache kamen auch die Aufhebung der Forstreserven und damit Befürchtungen über Begehrlichkeiten klammer Einwohnergemeinden. „Die Forstreserve“, so Oliver Frey, „besteht aus Mitteln, die mit dem Wald verdient worden sind und die wieder dem Wald zugutekommen sollen“.

Mit der, wie sie sagte, “leidigen Geschichte der Forstreserven“ befasste sich auch Milly Stöckli, Grossrätin und Präsidentin des Ortsbürgerverbandes Aargau. Sie wies auf die Möglichkeit hin, eine Spezialfinanzierung Wald einzuführen. Beim Försterverband will man allenfalls eine Lösung erarbeiten, damit das Geld der Forstreserven zweckgebunden für den Wald bleibt.

Rücktritte und Wahlen

Felix Binder, der Lehrlingsverantwortliche im Försterverband, und Chefexperte Roger Wirz orientierten über die Ausbildung. Zurzeit werden 70 Forstwarte ausgebildet. Im August werden 28 neue Auszubildende die Lehre antreten. Als Nachfolger von Felix Binder, der an der Generalversammlung 2019 verabschiedet wird, wurde Micha Plüss gewählt. Die Nachfolge von Richard Plüss als Lehrer an der Berufsschule BWZ wird René Binkert antreten. Grossratspräsident Bernhard Scholl wies in einer Kurzrede auf die „Waldtage“ vom 5. und 6. Juni im Grossen Rat hin.

« Zurück
Up
K